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La Lisière - Am Waldrand

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La Lisière - Am Waldrand
Alice de Jode, Phénix Brossard
Frankreich / Deutschland 2010 - Originaltitel: La Lisière - Regie: Géraldine Bajard - Darsteller: Melvil Poupaud, Audrey Marnay, Hippolyte Girardot, Phénix Brossard, Alice de Jode, Delphine Chuillot, Elias Borst-Schumann - FSK: ab 16 - Länge: 100 min. - Start: 28.4.2011
Beschreibung

Am Waldrand liegt die Neubausiedlung "Beauval", eine in sich geschlossene Gesellschaft, in der alles geregelt ist und der Investor als Übervater Sorge für seine Bewohner trägt. Ein neuer Arzt wird gesucht, und so kommt François (Melvil Poupaud), ein junger Arzt aus Paris, in die französische Provinz. Seine Freunde, seine Freundin und auch er selbst können nicht konkret sagen, was ihn dazu treibt. Aber François lässt sich treiben und gerät schnell in die von subtilen Machtproben und Intrigen durchzogene Gesellschaft von "Beauval".

Es ist vor allem die verschworene Gemeinschaft der Jugendlichen, die François sehr schnell zum Spielball ihrer undurchsichtigen Rituale macht. Bei den Mädchen, vor allem bei der schüchternen Claire (Alice de Jode), löst der gut aussehende Arzt schwärmerische Fantasien aus. Die Mädchen simulieren Krankheiten und lassen den Arzt der Reihe nach zu nächtlichen Hausbesuchen antreten. Die Jungs betrachten ihn als Eindringling und provozieren ihn bei jeder Gelegenheit mit unverhohlener Feindseligkeit.

Nachts treffen sich die Jugendlichen regelmäßig am Waldrand, um sich in undurchschaubaren Ritualen und riskanten Spielen auszuprobieren, die geprägt sind von Verführung, Erniedrigung und subtiler Gewalt. Cédric (Phénix Brossard) treibt vor allem die Mädchen zu immer gefährlicheren Mutproben an, mit denen er Beweise ihrer Zuneigung und Ergebenheit fordert. Bis es zu einem tödlichen Unfall kommt und François in den Verdacht gerät, daran beteiligt zu sein ...

LA LISIÈRE - AM WALDRAND zeigt, wie sich in einer abgesicherten und kalkulierbar gemachten Gesellschaft die Energien und Antriebe der Menschen ihre unkontrollierten oder ritualisierten Bahnen brechen. Dem Film gelingt es, die subtilen Verletzungen der gesellschaftlichen Konventionen und der Integrität der Personen genau zu beobachten und die unmerkliche Eskalation, die zu dramatischen Ereignissen führt, für den Zuschauer nachvollziehbar zu machen.
Text & Foto: Real Fiction